Smart-Chefin Winkler: Unsere Vision? Das Leben der Menschen in der Stadt verbessern. Hm … da geht noch was! :) #greatdrive-Repost

Smart sei mutig und ein Pionier, meint die Smart-Chefin Annette Winkler. Nun, zu Mut und Pioniertum gehört ein wenig mehr als das, was wir von Smart in den letzten Jahren gesehen haben.

“Smart ist eine sehr werteorientierte Marke. Es geht nicht nur einfach darum, ein Auto zu bauen, sondern um ein ganzheitliches Mobilitätskonzept. Unsere Vision ist es, das Leben der Menschen in den Städten zu verbessern.”, sagt Smart-Chefin Annette Winkler im Horizont-Interview. Nun, da hätte man nachhaken können, aber dann war wohl alles andere wichtiger.

Und das ist die Vision? Mit einem ‘ganzheitlichen Mobilitätskonzept’ “das Leben der Menschen in den Städten zu verbessern”? Zwei aneinandergereihte Worthülsen? Nun, Dr Zetsche hat auch keine Vision (“Dear Dr Zetsche, meine Vision ist besser als Deine :)”), also alles gut.

Dabei wäre es so unendlich einfach – denn: “Ich führe eine Marke, die ich liebe. Ich habe die Verantwortung für Entwicklung, Produktion und Vertrieb.”!

Smart müsste gar nicht erst viel zu spät ab 2020 “ausschließlich auf E-Mobilität setzen” und das zu allem Überfluss so kommentieren: “Natürlich ist es eine mutige Entscheidung. Aber Smart war immer mutig, Smart war immer Pionier.” Man musste auch 2007 nicht diesen Blödsinn machen:  Smart fortwo micro hybrid drive.

Annette Winkler hätte im Jahre 2012 mit dem Smart Fortwo (ED3) die komplette car2go-Flotte auf eSmarts umrüsten können. Dann wären Winkler und Smart mutig und Pionier – mit heute immer noch nur 1.300 eSmarts von 14.000 Fahrzeugen (wikipedia) wohl eher nicht.

Annette Winkler hätte 2012 den Taximarkt mit Smarts revolutionieren können, denn wieviele Taxen sind nur mit einem einzigen Gast unterwegs!?

Annette Winkler hätte den Roadster spätestens 2012 wieder zum Leben erwecken können – diesmal rein elektrisch. Und zur Abwechslung zu einem fairen, und nicht prohibitiven Preis.

Annette Winkler hätte bereits 2012 mit dem Smart den Car- und Ride-Sharing-Markt begründen/dominieren können, indem sie damals schon die Smart-Besitzer zum Sharing animierte. Dieser Gedanke ist nun wirklich kein Hexenwerk.

Annette Winkler hätte 2012 ein durchdachtes Smart eBike launchen können. Nicht eines, das man 2015 wieder einstampft. Oder auch ein eMoped, eMofa, eRoller. Irgendetwas innerhalb des Smart-Markenkerns.

Annette Winkler hätte bereits 2012 die Hälfte jeden Parkplatzes eines Smart-Besitzers zu einem Urban Gardening Projekt machen können, denn mehr Platz braucht ein Smart nicht. Oder zu einem Fahrradabstellplatz. Oder 10-20 Smart-Parkplätze zu einem Kinderspielplatz.

Etc. pp.

Also dies alles, falls man sich wirklich “ein ganzheitliches Mobilitätskonzept. Unsere Vision ist es, das Leben der Menschen in den Städten zu verbessern.” und Mut und Pioniertum auf die Fahnen geschrieben hat, oder? Und nicht nur das Konzernfeigenblatt ist.

“Unsere Vision ist es, das Leben der Menschen in den Städten zu verbessern.” – warum dann nicht längst zB die greatdrive-Vision/Mission umgesetzt haben?

Hier mein Zitat aus “Dear Dr Zetsche, meine Vision ist besser als Deine :)”, damit Ihr nicht selbst zum Post rüber müsst:

> Da ist selbst das zarte Pflänzlein meiner greatdrive.org-Vision/Mission erheblich zukunftsfähiger, herausfordernder, Sinn-stiftender, relevanter, konkreter, greifbarer, einprägsamer, die Menschen einender und motivierender:

“… Höchste Zeit, unser Leben, unsere Autos, unsere Städte wieder mit Empathie, Respekt und Kultur zu erfüllen:
#smartpeople + #smartcars + #smartcities = Greater Good”

Drei kurze Auszüge aus meiner Vision/Mission:

I. #smartpeople = Greater Good!

Wir dürfen unser Auto nicht länger wohlfeiles Ventil unseres Zeitdruckes, unseres Stresses, unserer Aggression gegenüber fast allem und jedem sein lassen. Wir dürfen unsere Straßen, Wege, Städte nicht länger unserer aggressiven Arroganz, Ignoranz und Intoleranz überlassen.

Zeit, einen Gang zurückzuschalten. Das Handy aus der Hand zu legen. Kurz innezuhalten. Unser eigenes Handeln zu reflektieren. Konsequenzen zu ziehen. Über uns hinauszuwachsen. Strive. Thrive. Drive!

Zeit, zB diesen Teufelskreis zu durchbrechen: wir fahren unsere Kinder zur KiTa oder Schule, damit sie nicht von irgendwelchen ‘Idioten’ überfahren werden. Rasen aber selbst wie diese ‘Idioten’ zur Schule, zur Arbeit. Oder von dort zurück. Zu Pferd, Ballett, Sport.
Zeit, unsere Straßen, Wege, Städte sicherer zu machen, einfach indem von uns selbst keine Gefahr mehr ausgeht.

II. #smartcars = Greater Good!

Zeit, die asymmetrische Vorherrschaft des Automobils zu beenden. Zeit, ein Auto zu bauen, das keine tödliche Waffe ist. Jedes verletzte oder tote Kind, jeder verletzte oder tote Jugendliche, Senior, Radfahrer, Mensch ist ein Opfer zu viel.

Zeit, wieder ein Auto zu bauen, das uns anlächelt – statt uns von der Straße zu beißen. Ein Auto, das wieder Kinderherzen höher schlagen, uns selbst träumen und nach ihm verlangen lässt. Den Namen Automobil wieder verdient. Mit einem Nutzen größer als es selbst. Ikone einer neuen Zeit.

III. #smartcities = Greater Good!

Zeit, unsere Städte und Straßen der Vorherrschaft des Autos, dem Kommerz-, Effizienz- und Kurzfristdenken von Handel & Industrie, der eindrucksvollen Gleichgültigkeit der Politik zu entreissen. Zeit, die Menschenfeindlichkeit unserer Städte und Straßen ins Positive zu wenden. Ihnen wieder pulsierendes Leben einzuhauchen.

Zeit, unsere Kinder wieder unbeschwert ihre Schulwege laufen zu lassen. In den Straßen ohne Angst spielen zu lassen. Mitten in der Stadt ihre Kindheit im Grünen und in der Natur erleben zu lassen. Zeit, nicht länger Neugier und Entdeckergeist unserer Kinder zu ersticken. Sie nicht länger in Automobilen wegzusperren, die Welt nur noch von oben herab und als unbeteiligte Zuschauer erleben zu lassen – statt auf Augenhöhe und als involviert-engagierte Akteure. Ihnen schlicht ihre freie, unbekümmerte, ihr gesamtes Leben prägende Kindheit zurückzugeben. Zum Wohle ihrer geistigen und körperlichen Gesundheit.

 

Nein, von CEOs und Vorständen erwarte ich mehr. Viel mehr. Ganz im greatdrive-Sinne: Jeder, wie er kann – aber: Great Drivers Lead by Example! Strive. Thrive. Drive.
Hier im speziellen: Zeit, liebe Autos und Autovorstände, sich gänzlich neu zu erfinden: #smartcars.

Höchstwahrscheinlich steckt dies alles in ihrer Vision drin, die sie nur nicht so ausführlich erklären konnte, weil alles andere wichtiger war.